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Spätere Lernschwierigkeiten im Mathematikunterricht entstehen bereits im Vorschulalter durch eine verzögerte Entwicklung der dafür notwendigen Voraussetzungen (Vorstellung, Abstraktion, Orientierung, Konzentration und Gedächtnis). Sind diese Fähigkeiten noch nicht ausreichend entwickelt, so versuchen die Kinder dies durch Auswendiglernen unverstandener Inhalte auszugleichen. Die Lernanforderungen für die betroffenen Kinder sind bereits in der 1. Klasse zu hoch, ab der 2. Klasse werden die Schwierigkeiten immer deutlicher.
Diese Lücken können von den Kindern auch in den folgenden Jahren nicht selbstständig behoben werden, da der Inhalt des Mathematikunterrichts in den nachfolgenden Klassen auf dem Lernstoff der unteren Klassen aufgebaut ist. Die Folge sind zählende Rechenstrategien mit daraus resultierenden zahlreichen Fehlern, komplizierte und teilweise falsche Rechenstrategien und ein allgemeines Unverständnis für mathematische Zusammenhänge.
Schwierigkeiten beim Erlernen der Schriftsprache (Lesen und Rechtschreibung) können sich bereits mit dem Beginn des Anfangsunterrichts andeuten und wirken sich in allen folgenden Klassenstufen und Fächern negativ aus. Die Ursachen dafür sind vielfältig, dazu gehören ein verspäteter Beginn des Sprechenlernens, Fehler bei der Artikulation und der Aussprache, ein geringer Wortschatz und vor allem eine Entwicklungsverzögerung im Bereich der phonologischen Bewusstheit.
Ein Hinweis auf eine solche verzögerte Entwicklung sind folgende Schwierigkeiten: Probleme, Reime zu bilden, Wörter in Silben zu gliedern, ähnliche Laute zu unterscheiden und insgesamt die Lautfolge der Worte zu analysieren.
Die Aneignung der Rechtschreibung erfolgt in verschiedenen Stufen der Entwicklung, auf der jeweils typische Fehler auftreten. Diesen Prozess durchlaufen jedoch alle Kinder. Schwache Rechtschreiber lernen nur langsamer und verharren länger auf den ersten Entwicklungsstufen der Rechtschreibung.
Seit Ende der 1980er Jahre hat sich die Zahl der in Deutschland diagnostizierten Kinder mit AD(H)S vervierfacht. Wenn Kinder sich leicht ablenken lassen, Schwierigkeiten haben still zu sitzen oder zu warten, bis sie an die Reihe kommen, wird heute schnell der Verdacht von ADHS geäußert. Seltener fallen die Kinder auf, die in Gedanken nicht bei der (vorgegebenen) Sache sind, sondern still vor sich hin träumen. Aber auch sie können zu den Kindern mit einer ADS-Diagnose gehören.
Doch nicht jedes lebhafte, unruhige, oder aber verträumte Kind hat AD(H)S. Diese Diagnose kann nur durch einen erfahrenen und darauf spezialisierten Arzt gestellt werden. Auch Kinder mit Lernschwierigkeiten können ähnliche Symptome zeigen, da sie schnell erschöpft oder frustriert auf die sie überfordernden Aufgaben reagieren. So weichen sie dieser unangenehmen Situation aus, indem sie vom Tisch aufstehen, herumzappeln oder ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes richten. Ob mit oder ohne AD(H)S-Diagnose, zum Problem wird dieses Verhalten dann, wenn die Kinder in der Schule nicht mehr die erforderlichen Leistungen erbringen können, eventuell andere Kinder ablenken oder es zu Konflikten in der Familie kommt.
In einer integrativen Lerntherapie werden diese Probleme bei der Planung einer Förderung mit berücksichtigt. Verschiedene Elemente aus dem Konzentrationstraining können mit eingebunden werden und helfen bei der Überwindung von Konzentrationsproblemen. Hinzu kommt, dass die Kinder mit den Arbeitstechniken in ihrem Problemfach vertrauter werden und ihnen die Aufgaben somit weniger Schwierigkeiten bereiten. Jedoch kann eine integrative Lerntherapie nicht alle Probleme lösen, die mit dem Thema AD(H)S zusammenhängen. In einigen Fällen kann eine begleitende Psychotherapie oder eine medikamentöse Behandlung notwendig sein, um eine erfolgreiche Lerntherapie zu ermöglichen oder zu erleichtern.
In einem ersten kostenlosen Gespräch mit den Eltern findet ein Informationsaustausch zur Situation des Kindes und der Vorgehensweise in der integrativen Lerntherapie statt.
Anhand verschiedenster Aufgabenstellungen von informellen Tests wird der aktuelle Lernstand des Kindes ermittelt und seine Arbeitsweise beobachtet.
Im Anschluss an die Auswertung der Tests und Beobachtungen findet ein zweites Informations- und Beratungsgespräch mit den Eltern statt, in dem sie über die Ergebnisse informiert werden.
Nach der Entscheidung für eine lerntherapeutische Förderung wird aufgrund der Förderdiagnose ein individueller Förderplan erstellt, der beim aktuellen Lernstand des Kindes ansetzt. Die anschließende Förderung erfolgt überwiegend in Einzelstunden.